Helena Jackson

Dramaturg, Producer, Director

Platz 3- Co-leitung mit Alexander Kalina

Düsseldorfs Paradox: Eine Stadt voller Leerraum, ohne Platz zum Leben

Düsseldorf steht vor einem massiven, strukturellen Problem. Es ist eine Geschichte von zwei Krisen, die gleichzeitig stattfinden:

  • Die Immobilienkrise: Eine riesige Fläche an Büroimmobilien steht leer – bis zu 1,2 Millionen Quadratmeter. Das ist kein vorübergehender Abschwung. Es ist ein post-pandemischer „flight to quality“, der ältere Gebäude funktionell veraltet zurückgelassen hat. Sie sind gestrandete Assets und werden nicht wieder als Büros genutzt werden.

  • Die soziale Krise: Gleichzeitig sieht sich die Stadt mit einem akuten und anhaltenden Wohnungsmangel konfrontiert, der einen immensen Druck auf die Bewohner:innen ausübt.

Diese tiefgreifende Diskrepanz zwischen kommerziellem Überangebot und Wohnungsnot ist eine politische und soziale Herausforderung. Wir sehen sie als eine künstlerische.

Warum nichts passiert:

Der Weg vom leeren Büro zum bewohnten Zuhause ist derzeit blockiert.

Für Eigentümer:innen rechnet es sich nicht. Der Buchwert einer Immobilie als Büro ist höher als das, was ein:e Wohnentwickler:in zu zahlen bereit ist. Für die Stadt sind die Vorschriften komplex und langsam.

Die wichtigste Erkenntnis ist: Warten ist keine Strategie. Der Markt wird dieses Problem nicht lösen. Diese Gebäude brauchen eine grundlegende Umnutzung, um einen sozialen oder ökonomischen Wert zurückzugewinnen.

Unsere Lösung: Der „Kultur-zu-Wohnraum“-Weg

Hier greift Platz 3 ein. Unsere Mission ist es, die transformative Kraft der Zwischennutzung zu nutzen, um die dauerhafte Umwandlung dieser Gebäude in dringend benötigten Wohnraum zu katalysieren.

Wir schlagen einen bewährten „Kultur-zu-Wohnraum“-Weg vor:

  • „Weiche“ Aktivierung: Wir verwandeln die leeren Etagen in temporäre Theater, Künstlerateliers und kreative Pop-up-Orte. Wir bringen Künstler:innen in die Gebäude, die ebenfalls händeringend nach Raum suchen.

  • Das Narrativ ändern: Diese kulturelle Nutzung verändert das Narrativ einer Immobilie grundlegend. Sie demonstriert die Lebensfähigkeit des Gebäudes und baut unschätzbare Unterstützung in der Community und Politik auf.

  • „Harte“ Investition: Die Immobilie ist keine marode Belastung mehr, sondern ein lebendiger, begehrenswerter Ort. Das senkt das Risiko für Entwickler:innen und macht eine Investition in die Umwandlung zu Wohnraum wieder lohnenswert.

Was wir tun:

Platz 3 ist die essenzielle Vermittlung in diesem Prozess.

Wir navigieren durch die komplexe Landschaft zwischen den Stakeholdern: Wir sprechen mit den Eigentümer:innen, wir kuratieren die Künstler:innen und wir arbeiten direkt mit den städtischen Behörden zusammen, um den bürokratischen Prozess von einem starren Antrag in eine kollaborative Verhandlung zu verwandeln.

Unser Plan ist einfach: Wir verwandeln Leerstand in Lebendigkeit.

Dieser Ansatz ist nicht nur Theorie. Die Artikel unten beschreiben ähnliche künstlerische Übernahmen in anderen Städten und zeigen eine Vielzahl von Fallbeispielen, die beweisen, dass diese Idee funktioniert.

Swansea, Wales

Various, Australia

Athens, Greece